Die historische Entwicklung von Forchheim

Forchheim liegt am Nordrand des Kaiserstuhls, in der fruchtbaren Rheinebene zwischen Schwarzwald und Vogesen im schönen Breisgau.

Mit 1.400 Einwohnern sind wir die kleinste selbstständige Gemeinde des Landkreises Emmendingen. Unsere Gemarkung beträgt gesamt 1.079 ha und teilt sich in 710 ha Flur/Feld und 279 ha Wald. Hier finden Sie weitere Informationen zur historie unserer lebenswerten Gemeinde.

Die erste urkundliche Erwähnung ist datiert vom 13. März 762 durch eine Schenkungsurkunde des Bischofs Eddo von Straßburg mit der er u.a. Forchheim dem Kloster Ettenheimmünster vermacht. „Demselben Kloster schenkten wir auch mit Einvernehmen des ruhmreichen Königs Pippin und der Brüder und unserer Brüder in der Diözese Güter zum Unterhalt derselben Mönche: Das, was wir von Herzog Ernst erhalten haben an den nachgenannten Orten in der Grafschaft Breisgau, nämlich das Gut (praedium) welches Ernst in einer Siedlung besaß, die Forchheim genannt wird." Das Original der Urkunde ist leider nicht mehr erhalten.


„Vielleicht um die Mitte des 6. Jahrhunderts mag es gewesen sein, als ein fränkischer Sippenverband nördlich des Kaiserstuhls ein Stück Föhrenwald kultivierte und der neuen Siedlung den Namen gab, den sie heute noch trägt."
Die Endung '-heim' des Ortsnamens lässt in der Regel auf eine fränkische Siedlung schliessen. Die Vorsilbe leitet sich vom althochdeutschen 'forc(h)a' ab, was mit Föhre, lat. pinus, eine Kieferart, gleichzusetzen ist. In unmittelbarer Nähe errichteten die Franken auf römischen Fundamenten einen Königshof - das heutige Riegel.

Leider verschweigt uns das Eddo Testament, wie dieses Landgut in Forchheim beschaffen war und wer dort gearbeitet hat. Über die Siedlungsbedingungen und die Wirtschaftsweise erfahren wir erst genaueres aus dem Urbar, das das Kloster Ettenheimmünster 1331 angelegt hat. Auf das Dorf Forchheim hatte aber nicht so sehr die Grundherrenschaft den alleinigen Einfluss, sondern eher die Ortsherrschaft. Der Ortsherr gebot über Zwing und Bann, ihm stand die Funktion des Richters zu.
Seit der Frankenzeit war Forchheim der Zuständigkeit des Gaugrafen im Breisgau unterstellt. 1118 waren dies die Zähringer, 1218, nach deren Aussterben, die Grafen von Freiburg und 1350 erbte dies Clara, Schloss Lichteneck, die mit Gottfried II., Pfalzgraf von Tübingen, verheiratet war. Im 15. Jahrhundert unterstellten sich die Grafen von Tübingen der Landeshoheit von Vorderösterreich, somit fällt der Hof in Forchheim auch an diese Herrschaft. Eine Zwischeninstanz zwischen den bäuerlichen Untertanen und den vorderösterreichischen Landesherren lag fortan bei den Lichteneckern. Als Beauftragter dieser Herrschaft und als Sprachrohr des Dorfes fungierte ein Vogt. Bereits 1571 ist als solcher ein Andreas Schwerzlin benannt. 1803 kam Forchheim zum Land Baden, bei dem Länderzusammenschluss zu Baden-Württemberg.

Aus der Gemeindereform 1975 ging Forchheim als eine der wenigen kleinen heute noch selbstständigen Gemeinden hervor, da Forchheim zu den Gemeinden zählte, die in der Freiwilligkeitsphase ihre Verwaltung neu ordneten. Bereits 1970 schlossen die benachbarte Kleinstadt Endingen und Forchheim eine Verwaltungsgemeinschaft, die am Ende der Reform in den Verwaltungsverband Nördlicher Kaiserstuhl einmündete.

Geschichtliches zur Landeshoheit der Österreicher finden Sie im Vorderösterreich Museum.